Wenn einer eine Reise tut, ….

… dann kann er was erzählen.

Als Ansichtskartensammler verschicke ich natürlich gerne Ansichtskarten aus dem jeweiligen Land in dem ich zu Gast bin. Das habe ich mir auch in Ghana vorgenommen. An der Hotelrezeption konnte mir leider keine Auskunft gegeben werden, wo ich Ansichtskarten kaufen kann. Daher habe ich gegoogelt und einen entsprechenden Laden gefunden. Leider hatte er keine Briefmarken. Also habe ich in Google nach dem nächsten Postamt gesucht. Wir ließen uns dorthin fahren. Allerdings fand der Fahrer den Eingang nicht auf Anhieb und musste nachfragen.

Ich betrat dann das Postamt, das sich in eine Baracke vor dem Postgebäude befand und fragte nach Briefmarken. Die Frau hinter dem Schalter war wohl etwas überrascht über den Europäer, der einige Postkarten verschicken wollte. Aber sie bejahte meine Frage. Sie bat mich, den leeren Becher vor Ihrem Schalter ihr durchzureichen. Dann gab sie den Becher einem Jungen und sagte etwas zu ihm. Er ging und kam mit dem Becher randvoll mit Wasser zurück. Sie war offensichtlich nicht damit einverstanden, und der Junge verschwand wieder. Er kam dann mit wenig Wasser im Becher zurück. Die Postlerin hinter dem Schalter reichte mir dann den Becher. Damit sollte ich wohl meine Briefmarken anfeuchten.

Da es warm war, waren in dem Behelfspostamt alle Fenster und Türen geöffnet und so blies der Wind durch die Baracke. Die Dame hinter dem Schalter trennte dann immer 3 Briefmarken für eine Postkarte von einem Bogen ab, und warf sie mir auf den Schalter. Ich musste dann höllisch aufpassen, dass der Wind mir nicht die Marken fortblies.

Dann ging es ans Bezahlen. Nur Bares ist Wahres. Also zog ich aus meiner Geldbörse einen größeren Geldschein, worauf die Dame erwiderte, ob ich es nicht passend hätte. Leider hatte ich das nicht. Daher fragte sie ihre Kollegin, ob sie mein Geld in kleinere Scheine wechseln könnte. Derweil flogen einige Geldscheine aus der Mappe der Schalterbeamtin durchs Büro und mussten wieder eingesammelt werden. Die Kollegin hat glücklicherweise kleinere Geldscheine in Ihrem Portemonaie. Und so konnte ich dann die Briefmarken bezahlen.

Nachdem alle Postkarten mit Marken beklebt waren, wurde mir der Briefkasten gezeigt, wo ich die Karten alle einwerfen sollte. Nach ca. 4 Wochen kamen die Karten bei den EmpfängerInnen an. Leider war sie ungestempelt bzw. wurden sie in Deutschland teilweise nachträglich entwertet.

Am Schalter in der Post in Accra

Die beiden Briefkasten im Postamt.

Ein Gedanke zu „Wenn einer eine Reise tut, ….“

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