Industriekomplex Zeche Zollverein
Von 1851 bis 1986 war die Zeche Zollverein in Essen als Steinkohlebergwerk aktiv. Die Gründung der Zeche ging von dem Industriellen Franz Haniel aus, der zur Produktion des Brennstoffs Koks, den er für die Stahlerzeugung benötigte, auf der Suche nach geeigneten Kokskohlevorkommen war. Zuerst wurden auf dem 100 ha großen Gebiet mehrere Schächte angelegt, bis dann 1928 mit dem Bau von Schacht 12 begonnen wurde. Vier Jahre dauerte die Bauzeit. Das Ergebnis war ein 55 Meter hoher aus 2 Winden bestehender, weithin sichtbarer und markanter, Förderturm. Dieser konnte bis zu 12 000 t. Kohle pro Tag fördern. Nirgends auf der Welt gab es eine größere Anlage.
Aus einer Tiefe von 600 m wurden 10 Tonnen Material, Kohle und Steine, pro Minute mit 12 Förderwagen heraufbefördert. 18 m pro Sekunde war die max. Geschwindigkeit mit der die Wagen nach oben fuhren. Menschen wurden mit max. 12 m pro Sekunde befördert.
Für die Menschen war die Arbeit schwer und nicht gefahrlos. Die Wohlfahrtsmarkenserie von 1957 zeigt die Arbeit und ehrt die Menschen die diese verrichteten.
1986 kaufte das Land Nordrhein-Westfalen die Anlage und stellte sie unter Denkmalschutz. Heute ist die Zeche eine Stiftung und wird als Kultur- und Wirtschaftsstandort genutzt. Ein hier integriertes Museum zeigt einige der Aspekte des Bergbaus und der Geschichte dieser Anlage.
Im Jahre 2001 wurden die Schachtanlagen 12 und 1/2/8, sowie die Kokerei in die Liste des „UNESCO – Weltkultur- und Naturerbes“ übernommen.
Der Name Zeche Zollverein wurde gewählt, weil der Zollverein eine wichtige Organisation im 19. Jahrhundert war, die die Zölle in den unterschiedlichen deutschen Ländern vereinheitlichen und den Handel erleichtern sollte. Der Industrielle Haniel hatte großes Interesse an diesem Verein und nannte seine Schachtanlage, sozusagen als Werbung, Zollverein.
Bilder aus Deutschland Industrielandschaft Ruhrgebiet Zeche Zollverein
Erstausgabetag: 10. Juli 2003
Mi.-Nr.: 2355
Übrigens: Die Freimarkenserie ‚Sehenswürdigkeiten‚ zeigt auf der 80 Pf. Marke auch eine Zeche. Hier ist das „Hauptportal der Zeche Zollern II. in Dortmund“ abgebildet.
Ersttag: 6. Nov. 1987